Unbestritten grandios geriet dem Jüdischen Museum Frankfurt bei seiner Neu-Einweihung im Oktober 2020 die Eroberung der kulturellen Bühne der Stadt. Flankiert von Gesprächen, Veranstaltungen, Bürgerbefragungen im Bus, Diskussionen und Plakat- Aktionen platzierte es sich in den Mittelpunkt der städtischen Aufmerksamkeit – getreu seinem Motto „Wir sind jetzt“. Und ihr seid toll, möchte man gerne ergänzen. Das ist nicht nur das Jüdische Museum im ehemaligen Rotschildpalais, es ist auch der neu errichtete Lichtbau und der Platz davor, der einen der oftmals verborgenen Sterne der jüdischen Kultur in Frankfurt ehrt: die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (1858-1936), die sich unermüdlich für Mädchenbildung und gegen die Zwangsprostitution mittelloser jüdischer Mädchen einsetzte.
Seit Monaten nun im Lockdown mangelt es dem Museum nicht an Ideen, in der Pandemie verschüttet gegangene Aufmerksamkeit erneut an sich zu binden. Vom 18. Februar an umspielt eine Licht-Farb-und Klang – Installation die Aluminium- Skulptur von Ariel Schlesinger auf dem Museumsvorplatz, die sich rasch zum Emblem des Museums entwickelt hat: ein scheinbar wurzelloser Baum, der eine zweite Baumkrone trägt, die ihre Wurzeln gen Himmel streckt. Die Installation hat dieses Denkmal zum Thema und bietet sich für interaktive Teilnahme an: Besucher*innen können unter dem hashtag #dasmuseumleuchtet in den sozialen Medien über die Aktion sinnieren, Zitate daraus werden anschließend in eine Lichtinstallation verwoben, die auf den Neubau projiziert wird (tgl. von 19 bis 22 Uhr)
Das Museum ist auch im virtuellen Raum präsent: durch die temporäre Ausstellung „Die weibliche Seite Gottes“ führen die Museumsleiterin Mirjam Wenzel und Kuratorin Eva Atlan in sechs themenspezifischen Videos, es gibt spezielle Angebote für Kinder, Vorlesestunden und einen Schattenspielworkshop, Soundführungen durch alle Ausstellungen und sogar Yogastunden mit dem TUS Makkabi. Alle Angebote sind auf der website https://www.juedischesmuseum.de/blog/digitale-angebote/ zusammen gefasst.
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Foto: Außenfassaden Projektion, © Jüdisches Museum