Not macht bekanntlich erfinderisch. Und in der Corona-Krise ist die Not für die Kinos besonders groß. Wegen der Abstandsregeln wäre der Neustart für die meisten von ihnen ein Verlustgeschäft. Also geht es für manche Kinobetreiber zurück in die American-Graffiti-Zeit, als Autofahren, besonders unter jungen Leuten in den USA cool war. So cool, dass sie möglichst gar nicht aussteigen wollten. Jetzt macht das Abstandsgebot das schon totgeglaubte Autokino wieder attraktiv.
Ganz aktuell zum Angebot im Rhein-Main-Gebiet hinzugekommen ist das Bad Homburger Autokino. Die Initiative geht von Stefan Burger aus, der schon 2016 im Kurtheater der Stadt regelmäßig Filme gezeigt hat. Er gehört zu den Kinobegeisterten, die es einfach nicht lassen können. In Frankfurt war er Theaterleiter u.a. im Metropolis, und in Langen hat er Ende letzten Jahres die derzeit geschlossene Lichtburg nach deren Insolvenz übernommen.
Direkt am Bad Homburger Bahnhof, auf dem Parkplatz hinter dem Technischen Rathaus, werden bei Einbruch der Dunkelheit auf einer rund 90 Quadratmeter großen Leinwand aktuelle Filme wie den empfehlenswerten »Le Mans 66« (28.5.) sowie auch Klassiker wie der unverwüstliche »Zurück in die Zukunft« (10.6.) zu sehen sein. Gespielt wird vor maximal 82 Stellplätzen vom 20. Mai bis zum 27. Juni jeweils donnerstags bis sonntags, das Programm und Kartenbestellung im Netz unter https://kino-badhomburg.de.
Claus Wecker