Das hr-Sinfonieorchester hat sich für die neue Konzertsaison, durchaus zeitgemäß, dem Thema »Nature & Earth« verschrieben (wir berichteten darüber im Heft 06/23). Durchaus passend daher auch wieder der Start am Mainufer. Als grandiose Kulisse hinter der Konzertmuschel die EZB. Die 5. Europa Open Air also gewissermaßen für ein paar Stunden eins mit der Natur. Chef Alain Altinoglu hat wieder denkbar illustrative Werke zusammengestellt, deren Erfolg beim Publikum vorausgesetzt werden darf. Erich Wolfgang Korngold hatte bereits in Deutschland mit Opern (Die tote Stadt) und Orchesterwerken von sich reden gemacht, bevor er 1935 rechtzeitig in die Vereinigten Staaten auswanderte und in Hollywood als vielgefragter Filmkomponist reüssierte. Zum berühmten Freibeuterfilm »Der Herr der sieben Meere« von Michael Curtiz hat er 1940 die Musik komponiert, aus der zu Beginn des Europa Open Air eine Suite erklingen wird. Richard Strauß´ »Till Eulenspiegel«, Paul Dukas´ »Zauberlehrling« und – als grandiose Schluss-Apotheose – der »Bolero« von Maurice Ravel müssen nicht mehr erklärt werden. Dazwischen das zauberhafte »Concierto de Aranjuez« von Rodrigo mit dem vielfach preisgekrönten Montenegriner Miloŝ (Karadalic) an der Gitarre.
Traditionsgemäß wird ab 18 Uhr die hr-Bigband mit der (auch politisch) engagierten Soul- und R&B-Sängern Joy Denalane einheizen, sofern das bei hochsommerlichen Temperaturen überhaupt erforderlich ist.
Europa Open Air: Herr der sieben Meere am Main
