Feministische Zukunftsperspektiven für das Theater

Fest und entschlossen ist der Ausdruck der tanzenden Frau, die derzeit den Frankfurter*innen von den Plakaten des 6. Internationalen Frauen*Theaterfestivals (IFTF) überall in der Stadt entgegenblickt. „Feminist Futures“ steht über dem Bild – das Thema des diesjährigen Festivals, das vom 26. September bis 2. Oktober auf dem Kulturgelände des Vereins protagon e.V. im Frankfurter Osten stattfindet. Das Plakat verspricht: hier wird nicht geträumt, hier werden Tatsachen geschaffen. So wie das Sternchen im Festivalnamen den Begriff »Frau« öffnet, ist beim IFTF auch das »Theater« weiter gefasst zu verstehen. Natürlich gibt es Theater zu sehen, von Frauen* für Frauen* und mit Frauen* – darüber hinaus ist das IFTF eine Plattform für einen offenen Dialog. Unterschiedliche Ausprägungen weiblicher Identitäten und Ausdrucksformen sollen nicht nur dargestellt, sondern auch weiterentwickelt werden, das ist der Anspruch der Macher*innen. Neben Theater, Workshops, Installationen, Performances und Live-Musik steht ein Symposium im Zeichen des Jahresthemas. Auf der Suche nach Impulsen, wie die Bühne der Zukunft radikal neu und feministisch gedacht werden kann, diskutieren internationale und lokale Künstler*innen und Expert*innen aus Theater, Kunst und Politik. Kooperationspartner des Symposiums ist das Festival »Politik im Freien Theater« der Bundeszentrale für politische Bildung, das mit immer neuen Spielorten in diesem Jahr in Frankfurt gastiert. Ein weiterer Höhepunkt des ambitionierten Programms ist das Stück „Diaspora – Eine zeitgenössische Tragödie“ das vom Frankfurter Ensemble antagon theaterAKTion zusammen mit Ondadurto Teatro aus Italien auf die Outdoor-Bühne gebracht wird. Die Produktion verspricht einen sensiblen feministischen Perspektivwechsel auf Flucht und Migration. Ko-Regie führt die künstlerische Leiterin des IFTF Bárbara Luci Carvalho.

Das Internationale Frauen*Theaterfestival findet mit limitierter Besucher*innenzahl in physischer sowie in digitaler Form statt, der Verein setzt auf ein bereits auf der diesjährigen Sommerwerft erfolgreich erprobtes Hygienekonzept. Die Workshops, nur für Frauen* finanzieren sich durch eine Teilnahmegebühr, der Eintritt zu allen weiteren Veranstaltungen ist frei und für alle Geschlechter. Die Frau auf dem Plakat ist übrigens auch eine der auftretenden Künstler*innen: Marisa Paulo, die ihre Performance IN(visível) präsentiert. In seiner 6. Ausgabe kreiert das IFTF bunte und vielfältige Zukunftsperspektiven, denen wir gerne entgegenblicken.

Foto: »Diaspora«, © Gerhard Cervenka

Programm: www.iftf-frankfurt.com

 

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