Schon 1968 in Heidelberg als The Guru Guru Groove gegründet, ist die Band Guru Guru bis heute an den Grenzen zwischen experimentellem Rock, Avantgarde, Jazz, Elektronik, Ambient und Weltmusik Zuhause – und haben diese Grenzen durch ihr eigenes Schaffen stets in Frage gestellt.
Die Gelassenheit, mit der sie indische oder afrikanische Musik dem eigenen Musikkosmos einverleiben, wie sie Loops und Samples verwenden, wie sie ihren ureigenen Guru Guru-Groove finden, all das lässt die Band um Schlagzeuger und Sänger Mani Neumeier heute umso heller strahlen. Als Krautrocker haben sich Guru Guru nie bezeichnet, doch sollten sich Fans von Gruppen wie Amon Düül oder Can dieses Konzert nicht entgehen lassen, denn live sind Guru Guru eine ziemlich anarchische Angelegenheit.
Freuen wir uns also auf Stücke wie »Der LSD-Marsch« oder »Der Elektrolurch« aus dem Jahr 1974 – das bekannteste Stück von Guru Guru. Die Auswahl der Stücke könnte an diesem Abend im Rind allerdings schwierig werden, denn Guru Guru haben bislang über vierzig Alben veröffentlicht.
Ans Aufhören denkt die Band noch lange nicht. »Die Freude darüber, dass es noch funkt in dem Alter, macht alles so wertvoll«, sagt der im Odenwald lebende Neumeier, für den Musik alles ist – und alles Musik ist. »Alles, was um mich herum raschelt, klingelt, knattert, quietscht, pfeift, rauscht, tröpfelt, poltert, kollert, schmatzt, flirrt, hämmert, brutzelt oder schnarrt, interessiert mich«, so der Musiker.
»Guru Guru« im Rind in Rüsselsheim
