Spanien auf der Buchmesse und im Instituto Cervantes

Unter dem Motto »Sprühende Kreativität« fasst das Buchmesse-Gastland Spanien seine kulturellen Präsentationen zusammen und zeigt dabei unterschiedliche künstlerische Felder und Sparten – der Bogen wird von Konzerten, Bühnenperformances, Diskussionsveranstaltungen und Gesprächen bis hin zu Ausstellungen gespannt, letztere nicht nur im Instituto Cervantes, sondern auch im Kunstverein, im Fotografieforum und in den Opelvillen. Nur einer wird schmerzlich fehlen, der ursprünglich an einem Termin im Schauspiel Frankfurt präsent sein sollte: der unvergleichliche Javier Marias. Pünktlich zur Messe wird sein letzter Roman »Tomás Nevinson« übersetzt erscheinen.
Die Künstlerin Alicia Martin hat für das Instituto Cervantes eine Skulptur geschaffen, die aus einem Bücherwirbel besteht, im Innern wird eine Ausstellung von den jungen und bereits prämierten Illustratorinnen Sonia Pulido, María Hesse und Núria Tamarits zu sehen sein.
Bevor die Buchmesse nun ihre Pforten öffnet und die Stadt mit einem Lesefest beschenkt, begibt sich Paul Ingendaay am 13. Oktober auf die Spuren eines weiteren der großen spanischen Autoren, Rafael Chirbes (Romanfabrik). Das Instituto Cervantes selbst ist dann Gastgeber einer einstimmenden Matinee am 16. Oktober zum Thema: »Von Cervantes bis Zafón – was ist überhaupt spanische Literatur?« Und setzt außerdem mit seiner Gesprächsreihe »Transición – wohin? –Ein Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Demokratie« gesellschaftspolitische Akzente, am 7.10. im Instituto Cervantes, am 20.10. im Institut für Sozialforschung, jeweils um 19 Uhr.
Gleich darauf umkreisen drei hochinteressante Ausstellungen das Thema Spanien auf unterschiedliche Weise. Eine blickt in die Gegenwart, die andere beschwört eindrucksvoll die Vergangenheit: Im Frankfurter Kunstverein erforschen zwölf Künstlerinnen und Künstler die kulturellen und sozialen Grenzen in Zeiten aktueller Krisenhaftigkeit, die Opelvillen stellen José Ortíz Echagüe (1886-1980) vor, »Spaniens genialen Romantiker«. Im Fotografieforum wird die dritte zu sehen sein: sie widmet sich dem Werk eines bedeutenden Repräsentanten der fotografischen Moderne: Carlos Pérez Siquier.
Die hoch gelobte Elena Medel liest aus »Die Wunder« bei open books, wo auch Javier Cercas, José Ovejero und Miqui Otero zu hören sein werden (jeweils im Großen Saal der Evangelischen Akademie). Rosa Ribas bittet am 19. Oktober José Ovejero und Isaac Rosa zum Gespräch ins Mainforum im Gewerkschaftshaus in der Wilhelm-Leuschner-Str., das Thema lautet: »Leben im Zeichen des Prekariats«. Am selben Tag präsentiert Najat El Hachmi in der Romanfabrik ihren Roman »Am Montag werden sie uns lieben«. Dort stellt sich am 21. Oktober Elvira Sastre mit »Die Tage ohne dich« vor, am 20. Oktober gibt es dort ein Flamencokonzert mit Fraskito, »Tierra y sangre«, das entgegen seines leicht franquistisch klingenden Titels einem berühmten republikanischen Kämpfer des spanischen Bürgerkrieges gewidmet sein wird. Ein weiterer Großer der aktuellen spanischen Literatur, Antonio Munoz Molina, ist zusammen mit Maria Barbal Gast im Haus des Buches am 20. Oktober.
Dies sind nur ein paar der Rosinen, die wir hier herausgepickt haben. Zudem gibt es noch ein Programm im Pavillon auf der Buchmesse.

Susanne Asal/ Foto: © Sonia Pulido

www.frankfurt.cervantes.es

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