»The Swans« im Zoom Frankfurt

Im Jahr 2012 veröffentlichten The Swans ihr Werk »The Seer«: ein glühender Monolith der Rockmusik. Lärmend, hart und fragil, den Hörer fordernd und am Ende auch belohnend. Es war nicht zu erwarten, dass der Nachfolger »To Be Kind« den Swans-Sound noch einmal steigern könnte, doch es stimmt: Die Noise-Rock-Experimental-Veteranen um Michael Gira haben sich auch auf dem folgenden Werk noch einmal selbst übertroffen.
Atonales, Enervierendes, Zerfurchtes wird hier über zwei Stunden Spielzeit furios gesteigert. Nett klingt hier gar nichts, wie sollte es auch anders sein. Die seit 2010 reformierte Noise-Band, die sich schon Anfang der Achtziger Jahre in New York gegründet hatte, ist bekannt für ihren repetitiven, grimmigen, harten Sound.
Viele Swans-Stücke sind länger als 10 Minuten. »Bring The Sun / Toussaint L’Ouverture« dauert sogar mehr als eine halbe Stunde. Doch Kontemplation und Ruhe ist hier kaum zu finden: Ihr Werk ist ein drastisches Beispiel eines düsteren, doch auch feinsinnigen Grusel-Rocks. Es dröhnt, es kracht, es schwillt an und stürzt wieder zusammen: So klingen die Swans. Dazu murmelt Michale Gira, schreit und gurrt.
Nein, diese Musik ist nicht einfach zu ertragen. Sprachfetzen ersetzen Gesang – Monotonie wird zugelassen. »Schwäne sind diese wunderschönen Tiere, die in Wahrheit vollkommen widerlich drauf sind. Hasserfüllte Kreaturen.« So kommentiert der 1954 in Los Angeles zur Welt gekommene Swans-Chef Michael Gira den Bandnamen. Gira wurde in den späten siebziger Jahren in New York musikalisch sozialisiert. Bands wie Suicide oder Joy Division wurden zu Vorbildern. Das hört man noch heute. Jetzt sind sie im Zoom zu Gast, um sicher auch Musik aus dem 2023 erschienenen Album »The Beggar« vorzustellen (das 16. Studioalbum der Swans), das mit »The Beggar Lover (Three)« ein Stück enthält, das ganze 44 Minuten lang ist.

Marc Peschke / Foto: © Susan Moss
Do., 8.2., 20 Uhr, Zoom, Carl-Benz-Straße 21, 60386 Frankfurt, 069/69713005
www.zoomfrankfurt.com

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