Wir fahren am liebsten mit dem Rad an der Nidda entlang bis kurz vor die Praunheimer Brücke, biegen dann ab und fahren bis zum Hof des Restaurants. Mit dem Auto gibt es ebenfalls kein Problem, da vor und hinter dem Lokal ausreichend Parkplätze vorhanden sind.
Früher haben wir im Sommer unter alten Bäumen im Hof gesessen. Inzwischen ist der komplette Hof überdacht, sodass man auch bei Regen draußen sitzen kann.
Wir bestellen erstmal einen Boskoop sortenrein feinherb und einen KultApfel weiß. Der KultApfel ist der hessische Cidre. Um die Küche besser kennenzulernen, studiere ich regelmäßig die Saisonkarte.
Z.B. im Januar und Februar: Carpaccio von der Kalbshaxe mit Wildkräutersalat und Balsamico-Dressing | Rinder-Roulade gefüllt mit Dörrfleisch, Zwiebeln und Gewürzgurke nebst Rindersaftgulasch mit hausgemachten Apfel-Tagliatelle oder Kalbsleber »Berliner Art« mit Schorzwiebeln, Apfelscheiben und Kartoffelpüree.
Das Lamm im Bärlauchfeld im April oder Lammbratwurst mit hausgemachtem Apfelsenf mit Bratkartoffeln und Saisonsalat sowie Pikantes Lammragout mit Zucchini und Oliven nebst Apfel-Gnocchis.
Frischer Spargel – ca. 24. April bis Mitte Juni. Scholle gibt es nur im Mai, Pfiffiges mit frischen Pfifferlingen von Mitte Juli bis in den August.
Wild im Herbst: Hirschkeulenbraten in Wacholderrahmsoße mit Preiselbeerbirne, Kartoffelklößen und Apfelrotkohl oder Medaillons vom Hirschrücken mit Apfelsenfkruste auf Wacholderrahmsoße, dazu Apfel-Kartoffelgnocchi und Gemüse.
Gänsebraten ab dem 1.November: Knusprige Gänsekeule mit Beifußsoße und Preiselbeerbirne, dazu Kartoffelklöße nebst Apfelrotkohl.
In vielen Restaurants haben die Stammgäste auch nach Jahren Lieblingsspeisen, die sogar bei einer leichten Winterdepression noch schmecken. Bei mir sind das die Wildschwein-Bratwürstchen mit Apfelsenf, dazu getrüffelter Rahmwirsing mit Kartoffeln.
Geschichte
1725 kauften die Brüder Adam und Zacharias Schuch das Grundstück in der Praunheimer Untergasse Nr. 28 und bauten ein Fachwerkhaus an der Straße, die zur Niddabrücke führte und betrieben dort ihren Bauernhof.
Schuch’s Restaurant begann 1850 als im Erdgeschoß des Fachwerkhauses eine Gaststube eröffnet wurde. »In den Jahren 1936 bis 1942 traf sich der ›Widerstand‹ in der Gaststube, getarnt als Stammtisch und Skatrunde. Dann wurden die Treffen verraten und das Gasthaus durch die SS geschlossen.« (Originalzitat)
Das Gasthaus wurde 1944 ausgebombt. Nach dem Krieg konnte der Turnsaal zur Gaststätte umgebaut werden. In der 5. Generation betreibt heute Jürgen Schuch das ursprüngliche Apfelweinlokal mit seiner kreativen, hessischen Apfel-Küche.