30. Africa Alive Festival vom 1. bis 27. Februar

»Blick zurück nach vorne« ist das Motto dieser Jubiläumsaugabe, die Themen aus vergangenen Jahren aufgreifen und aus heutiger Sicht beleuchten wird. Auf dem Programm stehen Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme sowie eingeladene Gäste wie Alain Kassanda, der mit zwei aktuellen Dokumentarfilmen im Programm verteten ist, Moussa Sene Absa (»Xalé«), Appolain Siewe (»Code der Angst«) und ein Vortrag von dem Historiker Dr. Amzat Boukari-Yabara aus Paris, der zur Aktualität der Idee des Panafrikanismus bei der Erneuerung der Beziehungen Afrikas innerhalb der internationalen Arena sprechen wird (10.2. im DFF).
Dazu gibt es wieder das traditionelle Kinderfest bei Afroton mit der Clown-Gruppe Adesa aus Ghana, die ein musikalisches Best-Of aus Programmen der letzten 35 Jahre präsentieren wird (18.2.) sowie ein Konzert mit dem Kora-Spieler Momi Maiga, der mit seiner Band den Klang der Kora mit Percussion und Violine aus den Regionen Casamance, Mexiko und Katalonien verbindet (24.2. in der Brotfabrik). Im Foyer des DFF sind zudem Filmplakate aus 30 Jahren Festivalgeschichte ausgestellt.
Wie es sich für ein derartiges Filmfest und dazu noch für dessen Jubiläumsausgabe gehört, ist die Film- und Kinogeschichte des afrikanischen Kontinents ein Schwerpunkt. Zum Beispiel dokumentiert der Klassiker »Caméra d’ Afrique« (1983) die ersten 20 Jahre unabhängiges afrikanisches Filmschaffen in den Ländern südlich der Sahara. Vierzig Jahre später stellt »Coconut Head Generation« (2023) eine Gruppe politisch engagierter Studierender vor, die an der Universität von Ibadan, Nigeria, einen Filmclub organisieren. Der Filmemacher Thierno Souleymane Diallo forscht in »Au cimetière de la pellicule« (2023) nach dem ersten guineischen Film und fragt sich, wie das kulturelle Erbe seines Landes gerettet werden kann. Der legendäre Regisseur Ousmane Sembène hat den Taxifahrer Drissa Touré angeregt, in den 1990er Jahren selbst erfolgreich Filme zu machen. Diese originelle Geschichte wird in »Taxi le cinéma et moi« (2022) von Salam Zampaligré erzählt, während »Talking about Trees« (2019) vier befreundete Filmschaffende zeigt, die im Sudan ein altes Kino wiederzueröffnen versuchen.
Anfang 2023 verstarb die Filmemacherin Safe Faye, die 2014 zur 20. Ausgabe zum Thema »Frauen« zu Gast war. In Memoriam zeigt das Festival »Mossane« (1996) und »Man Sa Yay« (1980), den Safi Faye während eines Aufenthaltes in Deutschland über einen senegalesischen Studenten in Berlin drehte.
Im Filmforum Höchst werden die Filme vom 1. bis zum 7. Februar zu sehen sein, im Filmmuseum täglich bis zum 9. Februar, danach sind noch einzelne Termine im Februar angekündigt.

cw / Foto: »Mambar Pierrette«, © Africa Alive
Weitere Details zum Festival unter www.africa-alive-festival.de

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