Lange hat es gedauert, nun ist es endlich so weit: Das Deutsche Architektur Museum bezieht am 1. Juni erneut sein komplett saniertes und umgestaltetes Domizil am Museumsufer. Der Standort am Ostend hatte viel boheme-hafte Industrie-Ostend-Anmutung, aber auch nicht sehr viel Platz. Die Eröffnung wird mit einer großen Party gefeiert, und los geht’s gleich mit drei richtungsweisenden Ausstellungen, welche die aktuellen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimaschutz beim Bauen in den Vordergrund rücken.
Den Auftakt macht das tschechische Trio aus Stadtplanern und Künstlern Osamu Okamura, David Böhm und Jirí Franta, die unter dem Schlagwort »Stadt für alle – Stadtplanung zum Anfassen« in die Formalismen und Mechanismen der Stadtplanung einführen wollen. Das geschieht anhand von individuell für das DAM angefertigten Modellcollagen, bunten detailreichen Stadtansichten und Illustrationen. Zur Eröffnung am 1. Juni um 16 Uhr wird Osamu Okamura das Projekt vorstellen. (1.6.–7.9.)
Einer der Initiatoren der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und Gründer des »Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK)« Werner Sobek, hat bei der Gestaltung der nächsten Ausstellung mitgewirkt, die am 14. Juni eröffnet wird und den Titel trägt »Architecture and Energy – Bauen in Zeiten des Klimawandels«. Darin geht es um die entscheidende Bedeutung, die Bauen beim Abbau von CO2-Emissionen zukommt, da rund 40 Prozent bei der Fertigung und beim Betrieb von Gebäuden entstehen. Gebäude tragen also mehr als andere Faktoren zur Klimaerwärmung bei. 23 internationale und ganz unterschiedliche Projekte, die sich um die Eindämmung bemühen und eine attraktive Bauweise mit klimabewusstem Umgang von Energie und Emissionen verbinden, werden multiperspektivisch vorgestellt. (14.6.– 5.10.)
»Stadt Bauen Heute?« lautet die unübersehbar provokative Frage, unter der die Kuratoren Yorck Förster und Mathias Schnell ihre Ausstellung für das DAM entwickelt haben. Stadtquartiere nachhaltig und bezahlbar zu bauen, ökologische und technische Rahmenbedingungen dafür zu setzen, politische und gesellschaftliche auch, Chancen und Hindernisse aufzuzeigen, das alles will diese Schau anhand fünf erfolgreich abgeschlossener und drei noch nicht umgesetzter Quartiersentwicklungen präsentieren. Die Vermittlung der Erkenntnisse ist den Ausstellungmachern wichtig: ein Brettspiel soll zur spielerischen Vertiefung motivieren. Referenzpunkt der Fragestellung bildet das hundertjährige Jubiläum des Neuen Frankfurt des Ernst May. (28.6.–2.11.)
Das DAM zieht um und feiert – Aus dem umfangreichen Eröffnungsprogramm des Architekturmuseums
