In königliches Blau taucht sechs Wochen vor der Premiere am 23. September im Titania das Freie Schauspiel Frankfurt auf der eigenen Homepage die Ankündigung seiner neuen Produktion »Hamlet«. Ein erfreuliches »von« Shakespeare steht da unter dem Titel zu lesen, auch die Hinweise auf die dafür genutzte Übersetzung von Angela Schanelec und Jürgen Gosch deuten daraufhin, dass die Fassung, die Bettina Kaminski, die Regie führende Mitgründerin des Ensembles, mit ihrem Dramaturgen, dem Frankfurter Schriftsteller Victor Schlothauer, erstellte, viel Original um die Geschichte des ewig jungen Titelhelden transportiert:
»Hamlet, Prinz von Dänemark, ist nach dem Tod seines Vaters verändert. Seine Mutter, die verwitwete Königin, hat den Bruder ihres verstorbenen Mannes geheiratet und bildet mit ihm ein neues Herrscherpaar, das Hamlets Nachfolge auf den Thron blockiert. Den Halt verlierend vor Trauer, Kränkung und Zorn, und in der Überzeugung, dass der Tod des alten Königs kein Unfall, sondern Mord war, weist Hamlet alle Anzeichen von Wahnsinn auf. Für seine Umwelt wird er zum Rätsel.
Ist er ein Trauernder, den man in seiner Ablösung vom Vater unterstützen muss? Macht ihn sein Ehrgeiz krank? Leidet er nicht etwa an unglücklicher Liebe? Muss er den Wahnsinn spielen, weil ihn gefährdet, dass er zu viel weiß – und den Mord, der geschehen ist, aufdecken könnte? Oder ist er schlichtweg ein Irrer, eine Gefahr für Staat und Familie? Weiß er es selbst? Im engsten Kreis des königlichen Hofes entspinnt sich ein Spiel um Wissen und Nichtwissen, Misstrauen und Täuschung, Überfürsorge und Liebe, wo sich der beste Wille in sein Gegenteil verkehrt und schließlich Tote fordert.«
Auf der Bühne von Gerd Friedrich werden Moritz Buch, Michaela Conrad, Axel Gottschick, Ives Pancera, Hans-Peter Schupp und Magali Vogel zu sehen sein.