Mit »A Land Within« schließt das erste Jahr der Dresden Frankfurt Dance Company unter der Leitung Ioannis Mandafounis. Angekündigt ist diese neuen Arbeit als »Wandelperformance« und Einladung dazu, auf einer »traumartige Reise (…) ein Mosaik von Geschichten zu erkunden, das anhand der Gedanken des französischen Philosophen Maxime Rovere zu Konflikt und Vergebung die vielen Facetten des Menschseins auffächert.« Inspiriert haben den DFDC intensive Gespräche mit Rovere. Nach den naturwissenschaftlich basierten Bewegungsstudien seines Vorgängers Jacopo Godani stellt Mandafounis den Tanz seiner Dance Company gewissermaßen auf den Kopf – ohne allerdings verkopft zu agieren. Die sich auf Spinozas Philosophie der Freude beziehenden »philosophie interactionelle« des Denkers hat einem starken Praxisbezug.
Wie sich das umsetzt, konnten die Besucher der Uraufführung von »A Land Within« im Dresdener Festspielhaus Hellerau erleben. Über acht Stationen und Performances bietet dort der von jedem Gast frei zu bestimmende Parcours, jeder einzelne Raum mit einem Namen wie »Black Pit«, »Erratic Geysir« oder »Smokey Valley« und seiner ganz spezifischen Geschichte versehen. Wie lange man bleibt und sich einlässt, das ist jeder und jedem selbst überlassen. Gut 50 intensive Minuten stehen für diese »brillant unterhaltsamen Nahtanzerfahrungen«, wie sie der Kollege Torben Ibs für das Fachblatt »tanznetz« nennt, jedem und jeder zur Verfügung, bevor die Schau in einem plenaren Finale zum Abschluss kommt. Keine große Rolle für das Erleben spielen diesem zufolge die den Szenen unterlegten Aspekte von Liebe, Respekt und Vergebung aus den ohnehin bislang kaum ins Deutsche übersetzten Werken Roveres. Für den intellektuellen Mehrwert sei die Lektüre von »Se vouloir du bien et se faire du mal« (Deutsch: Wenn du etwas Gutes tun willst und dir selbst schadest) empfohlen.
DFDC im Depot: Frankfurt-Premiere von »A Land Within«
