Die Landungsbrücken rollen die »Werwolfkommandos« wieder auf

Zur Premiere im November begaben sich hochrangige Bedienstete des Frankfurter Justizapparats zu einem informellen Stelldichein in die Landungsbrücken. Kein Wunder das: Ein Großteil des Textes der Inszenierung von »Werwolfkommandos. Rechter Terror vor Gericht« stammt von ihnen, den Richtern und Staatsanwälten der hier behandelten Verfahren selbst. Das federführend von Regisseurin Marie Schwesinger verfasste und konzipierte, bundesweit beachtete Stück hat einen starken dokumentarischen Charakter und ist Resultat vielmonatiger Recherchen mit Besuchen von Gerichtsprozessen um rechte Gewalt (die Ermordung Walter Lübckes, der rechtsextreme Angriff auf Ahmed I., Bundeswehrsoldat Franco E.). Auf der Bühne stellt das mit Nicolai Gonther, Florian Mania, Anabel Möbius & Rosanna Ruo besetzte Darstellerquartett insbesondere die Sprache ins Zentrum der Aufführung und rückt mit Wiederholungen und mit chorischen Elementen die Grenzen der Rechtsprechung und -findung im Umgang mit rechtsradikaler Gewalt ins Licht. So vor allem die juristische Ausgrenzung einer kollektiven Verankerung der behandelten Taten und die Beschränkung der Anklagen auf Einzeltäterschaften.

gt / Foto: © Christian Schuller
Termine: 16., 17., 18., 19.März, jeweils 20:00 Uhr
www.landungsbruecken.org

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