Nach Pablo Neruda hat sich Wilfried Fiebig, Philosoph, bildender Künstler, Schauspieler und Theatermacher, nun das literarische Schaffen von Arthur Rimbaud (1854–1891) vorgeknöpft, um es zur Grundlage eines neuen Gesamtkunstwerks für das von ihm und Helen Körte vor mehr als 30 Jahren gegründete Ensemble 9. November zu machen. Ihre in der künstlerischen Verbindung von Poesie, Schauspiel, Musik, Film und Bildender Kunst aufgehende Arbeit, macht die Gruppe einzigartig, nicht nur in der Frankfurter Theaterszene. Nun also Rimbaud: »Rimbaud in Zeitenwende – Poesie aus wilder Zeit in wilde Zeit. Ein Narrativ der Künste«, titelt das neue Stück vor dem Hintergrund einer Zeit, in der es, so Fiebig, »Narrative über Krieg, Konsum, Frontverlauf, Kleider, Gemüse, Preise (hagelt)«. Die poetische Fülle mit der Rimbaud auf »die rasende Fülle prosaischer Verhältnisse seiner Zeit, (wie) auch die seiner eigenen Biographie«, reagiert, setzt die Gruppe in einer Bühnen- und einer Filmfassung um, die auch die Reisen und ausgedehnten Aufenthalte Rimbauds zur Geltung bringt.