Schon die Regisseure der Nouvelle Vague wussten, dass es von Vorteil ist, mit dem ersten Film auf eigene Erfahrungen zurückgreifen zu können. So bezieht sich Camilla Guttner in dem Drehbuch zu ihrem Spielfilmdebüt auf ihre Studienjahre als Meisterschülerin des irischen Malers Sean Scully an der Münchner Bildenden Akademie der Künste. Als Regisseurin bewegt sie sich routiniert (Kamera: Luca Bigazzi) in den heiligen Hallen dieser Hochschule, in denen die junge Jojo, sehr gut von Maja Bons gespielt, die den Nachwuchspreis beim Filmfest München gewann, so manch niederschmetternde Erfahrung mit anmaßenden Professoren machen muss. Dass sie ihr Fahrrad mitten in München immer abstellt, ohne es anzuketten, und der Regisseurin am Ende der erzählerische Atem etwas ausgeht, schmälert nur wenig das Vergnügen an diesem Film. Merke: Je unklarer der Stoff ist, der vermittelt werden soll, umso selbstherrlicher können die Dozenten sein.
Heilige Hallen »Die Akademie« von Camilla Guttne
