»Im Herzen Afrikas« – Eritreisches Restaurant am Theatertunnel

Das Ziel ist von der U-Bahn-Station Willy-Brandt-Platz, Ausgang Schauspielhaus schnell zu erreichen. Ein kurzer Weg Richtung Theatertunnel, rein in die Gutleutstraße und auf der linken Seite liegt das »Im Herzen Afrikas« leicht im Halbdunkel.
»Barfuß in Afrika!« Eine Besucherin ist total begeistert, ohne Schuhe im Sand laufen zu können. An den Wänden hängen Bilder und Textilien aus Afrika, in beiden Teilen der Gaststätte. Im rechten Teil ist unter der Decke ein Baumhaus vertäut mit bunten Tüchern und Sitzkissen. Kleine Stühle, Sessel und schöne runde Tische runden das Bild ab. Es ist 19 Uhr, das Lokal ist fast voll. Die Bedienung ist für deutsche Verhältnisse extrem freundlich und erzählt von den angebotenen Speisen und der Art, mit der Hand zu essen – in Injera-Sauerteigbrot eingewickelt, dass wie ein Pfannkuchen aussieht. Zwei Gäste haben Gabeln ergattert.
In Afrika, sowie in Indien und den arabischen Ländern isst man traditionell mit den Händen. Weil einiges Gekochtes schlecht zu greifen ist, benutzen die Menschen dort zum Beispiel ein Stück Fladenbrot als Ersatz-Löffel.
Als Vorspeise essen wir Hummus mit schmackhaftem Fladenbrot und bestellen eine Flasche Wasser und einen Riesling Schiefer. Als Hauptspeise kommt der erste Teller: Geschnetzeltes Rindfleisch in scharfer Soße, Kartoffeln, Karotten, und gekochte Paprika, Spinat, Zwiebeln und Knoblauch, Weißkohl. Und der zweite Teller: Rindfleisch mit Zwiebeln und Knoblauch, Linsen in Tomatensoße, gekochtes Hähnchen in scharfer Tomatensoße.
Die Konsistenz der Speisen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Aber mit Übung und viel Brot wickeln und löffeln wir die toll gewürzten Speisen. Am besten schmecken mir die Linsen, das scharfe Rindfleisch und der Spinat.
Wir unterhalten uns über den sogenannten Tigray-Konflikt. Ein Konflikt um regionale Wahlen, die von der äthiopischen Zentralregierung nicht anerkannt wurden, eskalierte im November 2020 zum Bürgerkrieg in Tigray. Die eritreische Armee kämpft auf äthiopischer Seite. Ausgetragen wird er im Norden Äthiopiens. Ist der äthiopische Präsident und Friedensnobelpreisträger (2019) Abiy Ahmed, tatsächlich an einem Frieden interessiert. Könnte der äthiopische Bürgerkrieg endlich ein Ende finden? Hunderttausende sind getötet worden, z.Zt. hält ein Waffenstillstand.
Als Nachtisch essen wir den süßen Joghurt auf Couscous mit Rosinen. Die Alternative ist eine Bananencreme.
»Ubuntu* ist die Philosophie ›Im Herzen Afrikas‹. Das Wir ist für uns das Wichtigste. Wechselseitiger Respekt und Anerkennung, die Achtung eines Jeden und das Bestreben nach einem harmonischen und friedlichen Miteinander.«

sp / Foto: © Im Herzen Afrikas

Im Herzen Afrikas
Gutleutstr. 13
60329 Frankfurt am Main
Bahnhofsviertel
https://imherzenafrikas-frankfurt.de/

* Das Wort stammt aus der Bantusprache der Zulu- und Xhosa-Völker. Ubuntu bedeutet Mitgefühl, Selbstlosigkeit, Solidarität, Nächstenliebe und vor allem das Bewusstsein, Teil eines Ganzen zu sein.

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