Kammeroper präsentiert »Die glückliche Täuschung« von Gioachino Rossini im Palmengarten

»Andiamo Palmengarten! Andiamo Rossini! Andiamo Kammeroper!«. So enthusiastisch lädt die Frankfurter Kammeroper zur feierlichen Rückkehr ihres Opern-Spiels in den wunderbaren Palmengarten. Und mit doppelt gutem Grund. Denn zum einen feiert die Kammeroper in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum. Und zum andern gibt es nach den improvisierten Konzerten und Singspielen der beiden Corona-Sommer zum ersten Mal wieder »richtige Oper« in der Konzertmuschel unter freiem Himmel zu erleben: samt Sänger und Orchester mit Bläsern – und gelegentlich intervenierender Enten aus dem nahen Teich.
Gespielt wird der Einakter »Die glückliche Täuschung« (L’inganno felice), eine Rarität des gerade mal 20-jährigen Genies Gioachino Rossini, mit der er vor 210 Jahren den venezianischen Karneval verzückte. Und in das Andiamo fließt die Überzeugung der Opernmacher um Kammeroper-Leiter Rainer Pudenz, dass der große Belcanto-Komponist genau das Richtige ist und war für schwere Zeiten wie sie gerade herrschen.
Erzählt wird das Schicksal der jungen Fürstin Isabella, die das Opfer einer Intrige wird. Ihr Gatte, der Fürst Bertrando, verstößt sie und setzt sie in einem Boot auf offener See aus. Sie strandet und findet Aufnahme bei Bergleuten, die in einer Mine arbeiten, die dem Fürsten gehört. Isabella lebt bei dem wackeren Tarabotto, der sie als seine Nichte ausgibt. Es vergehen zehn Jahre, in denen sie ihrem Mann unbeirrbar die Treue hält und von der Hoffnung lebt, ihm eines Tages zu beweisen, dass sie von dem üblen Schurken Ormondo verleumdet wurde, den der Fürst für seinen besten Freund hält. Das Schicksal führt die beiden wieder zusammen, doch neue Machenschaften Ormondos scheinen ein glückliches Ende zu vereiteln. Bis man sie aufdeckt und der Vereinigung der Liebenden nichts mehr im Wege steht. Alles wird gut.
Verrat, Liebe, Treue, Täuschung und Schufterei, charakterliche oder ganz körperlich: Das ganze Leben spiegelt sich in dieser venezianischen Karnevalsoper und die ganze Musik des jungen Rossini. Tragische und burleske Elemente wechseln sich ab, verschränken sich, überkreuzen und durchkreuzen sich. Live – im Palmengarten. Es ist die deutsche Erstaufführung des Werks nach einer Übersetzung des Kammeroper-Sängers Thomas Peter, inszeniert von Rainer Pudenz. Die musikalische Leitung hat Daniel Stratievsky, der bereits 2019 Rossinis »Verkehrte Braut« dirigierte. Veniamo congivia!

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Termine: 20., 22., 23., 27., 29. 30. Juli, sowie 3., 5., 6. August, jeweils 20 Uhr.
www.kammeroper-frankfurt.de

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