»R-Rated Radical« eine Stephanie Rothman-Retrospektive im DFF

Roger Corman hat sie im neugegründeten Studio New World Pictures als erste Regisseurin engagiert. In ihren hierzulande kaum bekannten Filmen setzte sie Männer genauso häufig nackt in Szene wie Frauen. Mit den Freiheiten des B-Film-Genres agieren bei ihr – jenseits der Vorgabe freizügiger Szenen für den Kassenerfolg – selbstständige Frauenfiguren.
Cormans Bedenken, ihre Figuren würden sein vorwiegend männliches Kinopublikum vergraulen, bestätigten sich zunächst nicht. Ihre Arbeit »The Student Nurses« (1970) wurde ein Kassenerfolg und konsolidierte wohl seine Produktionsfirma. In der damaligen Welle von Sexfilmen drehte Rothman entgegen den Vorgaben, Krankenschwestern als mehr oder weniger willige Sexobjekte zu zeigen (siehe die deutschen »Krankenschwester-Report«-Filme), Szenen mit selbstbewussten Frauen, die auch den jüngeren männlichen Kinobesuchern gefielen.
Mit Filmen von Barbara Peeters, Christina Hornisher, Amy Holden Jones und Katt Shea soll zudem gezeigt werden, wie sich auch weitere Regisseurinnen mit Exploitationfilmen beschäftigten. Der philippinische Regisseur und Produzent Cirio H. Santiago , von dem ein Film im Programm enthalten ist, steht für die Internationalisierung dieses Marktes.
Im August veranstaltet die Kinothek Asta Nielsen unter dem Titel »R-Rated Radical« eine Retrospektive zum Werk der US-amerikanischen Regisseurin im Kino des Filmmuseums (DFF) – in Kooperation mit der dortigen Kinoabteilung, die im Juli einige bekannte Corman-Produktionen gezeigt hat. Die Regisseurin wird am Di. und Mi., 20./21. August, zwei ihrer Filme persönlich vorstellen.

cw / Foto: © Rothman-Privatarchiv
www.kinothek-asta-nielsen.de

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