Es gibt sogar Gelato für alle im Programm der Jungen Maifestspiele. Und dies gleich zum Start am 1. Mai im Rahmen eines kostenlosen Festes (13–18 Uhr) auf der Rückseite des Theaters am Warmen Damm. Neben Spiel- und Bastelstationen für Groß und Klein gibt es hier die vom französischen Ufer des Genfer Sees angereisten Akteure des Théatre de la Toupine mit ihren entlaufenen blechernen Karusselltiere zu erleben. »Zanimal« heißt die Produktion, bei der Fisch, Huhn, Drache, Schwein und sechs weitere Tiere frei herumlaufen und Kinder ab zwei Jahren gerne aufsteigen lassen. Heiß erwartet werden gewiss auch die beiden coolen Aufführungen (14 + 16.30 Uhr) von »Gelato« durch das Comedia Theater Köln in Co-Produktion und die Bochumer Fratelli Gelati. Dass hier gar Wiesbadens traditionelle Eismanufaktur »Mazzucco« im wörtlichen Sinne mitmischt, lohnt die Anreise von woher auch immer. Bei der schnellen actionreichen Schau ist überdies alles über Eiscreme und ihre Herstellung zu erfahren, aber auch darüber, was die beliebtesten Eissorten eigentlich vom Klimawandel halten.
Zu den fordernden Stücken des Junge-Maifestspiele-Festivals zählt das vom Hessischen Staatsballett mit der Gruppe Follow The Rabbit getragene »Shoot’n’Shout«, eine Performance, die sich um physische Auseinandersetzungen nebst Gewalterfahrung dreht. Wie ist das, wenn wir gezwungen sind, jemand zu werden, der wir eigentlich nie haben sein wollen? Nämlich ein gewalttätiger Mensch. Emotionale Momente zwischen Angst und Wut, der Ohnmacht und der Verletzung der Würde (am 4., 8. Mai, 19.30 Uhr; am 6., 7., 8. Mai, 10 Uhr).
Die norwegisch-englische Gruppe New International Encounter (NIE) erzählt für Jugendliche ab neun Jahren, die gruselige Geschichte um Shakespeares »Macbeth« witzig, kraftvoll und in nur 55 Minuten. Sie bedient sich dabei aus einem mitgebrachten Koffer, der Musik und auch der Hilfe des Publikums. Mit ihren poetischen Inszenierungen ist die Kompanie weltweit unterwegs. In Wiesbaden am 16., 17. Mai um 10 Uhr und am 18. Mai um 11 + 16 Uhr.
Eine Zaubershow der Extraklasse bieten die Berliner Siegfried & Joy mit tricky Tricks, die sooo schwer nun auch wieder nicht zu durchschauen sind, viel Charme und magischen Momenten. Eigens für Kids (ab 4 Jahren) gibt es »Las Vegas für Kinder!« (24. Mai, 17 Uhr), für die großen Kids (ab 10) um 20 Uhr »Las Vegas in Wiesbaden« im Großen Haus.
Erschreckend aktuell ist das Puppentheaterstück »Somewhere else« aus Ljubljana. Dort nämlich, irgendwo anders, möchte das Mädchen gerne sein, das sich mitten in einem Krieg gefangen sieht in einer Stadt, über die Flugzeuge fliegen, in der alle Straßen leer sind und alle Schulen geschlossen. Das Puppentheater Ljubljana verbindet klassische Figurenanimation mit Live-Videoprojektionen und virtuellen Zeichnungen, sodass wir auf wundersame Weise die Protagonistin mit ihrem Hund Runo umhergehen sehen. Das Stück wird in deutscher Sprache im Studio gezeigt. 20. Mai, 16 Uhr; 21. Mai, 10 Uhr
Mit »Neeweißnicht und Rosenrot« reist das Puppentheater Zitadelle aus der Hauptstadt an. Eine Überschreibung, wie man das bei den Großen nennt, des Brüder-Grimm-Märchens. Die eine Schwester weiß nicht recht, die andere, Rosenrot, umso mehr, wobei die erste am Ende mehr weiß als die zweite denkt – und den Prinzen kriegt. Warum das so ist, verrät die Company am 29. Mai, um 10 Uhr und am 20. Mai, um 15 Uhr im Studio.