Historisches-Museum: Die Geschichte des Bankhauses Metzler (1674–2024)

Ob Sport, ob Kultur, ob Soziales: Immer wieder unterstreicht das Bankhaus Metzler seine in diesem Jahr 350 Jahre währende enge Beziehung zu den Bürgern und Institutionen der Stadt Frankfurt. Von Benjamin Metzler 1674 als Textilhandelsunternehmen gegründet, leiteten die im Fernhandel unumgänglichen Geldgeschäfte den allmählichen Wandel des stets mit seinem Geschäftssitz in Frankfurt gebliebenen Unternehmens im 18. Jahrhundert vom Handels- zum Bankhaus Metzler ein. Die Gründerfamilie ist seit dem Jahr 1754 nahezu ohne Ausnahme in der Leitung der Frankfurter Börse präsent.
Das Historische Museum Frankfurt widmet dieser intensiven Verbindung jetzt eine feine Ausstellung im 13. Sammlerraum des Hauses, wo bisher nie gezeigte Objekte aus dem Firmenarchiv des Bankhauses und aus der Museumssammlung die Krisen und Kriege überdauernde Jahre Firmengeschichte eines Hauses nachzeichnet, das immer im Familienbesitz geblieben ist und ganz nebenbei im Jahre 1757 sogar die erste Bankerin (Christina Barbara Metzler) hervorbrachte. Das reicht von dem der Stadt gestifteten 972 Teile umfassenden Tafelbesteck, über den Degen der Hoftracht Albert von Metzlers (um 1900) und Kurszettel des Bankhauses bis hin zu einem imposanten schwarzen Damenkostüm aus Taille und Rock der Firma Malterre aus dem Jahr 1906. Die kleine Schau bietet überdies einen Überblick über die Firmengeschichte, zeigt in Bildern und Fotografien die historischen Anwesen des Hauses und stellt in Porträts auch die Phalanx der einflussreichen Frauen des Hauses von Christina Barbara (1703–1793) bis zu Maria von Metzler (1876–1974) vor.
Begleitend zur Ausstellung gibt es eine von einer kostenlosen Broschüre unterstützte Thementour, die zu 30 die 350-jährige Frankfurter Geschichte der Metzlers begleitenden Objekten führt. Auf der Ebene »Frankfurt Einst?« erfahren wir nicht nur, dass Johann Wolfgang Goethe Schulkamerad eines Metzlers (Friedrich) war, mit dem er auch Schlittschuh lief, von Emma Metzlers dramatischer schriftlicher Bitte an Bismarck, Frankfurt nach der Eroberung barmherzig zu behandeln, oder auch wie Anna Sophie Elisabeth Metzler den in sie verliebten preußischen König Friedrich Wilhelm II abblitzen ließ..

Lorenz Gatt / Foto: © Horst Ziegenfußz/HMF
Bis 23. Juni im 13. Sammlerraum: Di.–So., 11–18 Uhr
www.historisches-museum-frankfurt.de

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