Samson Schames – Kabinettausstellung im Jüdischen Museum

Während die aktuelle Hauptausstellung im Haus vier Frankfurter Künstlerinnen gewidmet ist (»Zurück ins Licht«) begibt sich das Jüdische Museum in seiner Kabinettausstellung ergänzend auf Spurensuche nach einem Repräsentanten der so genannten »verschollenen Generation«. Nein, seine Biografie ist nicht richtig unbekannt, aber doch: seine Werke sind längst noch nicht umfassend gesichtet, der Verbleib geklärt, es bedarf weiterer Forschungen.
Schon 1989 war dem Frankfurter Maler und Bühnenbildner Samson Fritz Schames (1898–1967) im Jüdischen Museum eine Schau seiner Bilder und Mosaiken gewidmet, nun nimmt eine Ausstellung im Kabinett vom 26.1. an den damals begonnenen Faden wieder auf.
Der jüdischen Szene in Frankfurt tief verwurzelt, studierte er zunächst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach, nach dem ersten Weltkrieg am Städel. Er orientierte sich am Bauhaus, unter dessen Einfluss seine Textilarbeiten standen, und dem Expressionismus.
Im Jahr 1939 gelang ihm die Emigration nach London, wo er seine künstlerische Laufbahn fortsetzen konnte und sich im Freien Deutschen Kulturbund engagierte. Seine Werke wurden in Gruppen-und Einzelausstellungen gezeigt. Er komponierte aus Glas-, Porzellan-und Geschirrscherben großformatige Kunstwerke, materialisierte also den Bombenterror in seinen eigenen Arbeiten. 1948 ging er mit seiner Frau nach New York. Zu sehen sein werden Exponate aus allen drei Schaffensperioden.

as / Foto: Samson (Fritz) Schames: Anzünden der Chanukka-Lichter, um 1956
Glasscherben, vielfarbig, im Relief geschichtet, 60 x 75,5 cm
© Jüdisches Museum Frankfurt
»Simon Schames: Fragmente des Exils«. Ab 27. Januar 2023, Di.–So., 10–17 Uhr
www.juedischesmuseum.de

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