Theaterhaus: »Jungs« ist eine feinfühlige Geschichte über das Anderssein

Wann ist ein Mann ein Mann?

Ob Ulrike Nawrath, Friederike Schreiber und Susanne Schyns auch sonst beste Freundinnen sind, das weiß man nicht. Im Stück »Jungs« allerdings sind sie beste Freunde, nämlich Lo, Matti und Ravi. Es ist eine richtige Jungs-Freundschaft, die aber auf eine harte Probe gestellt wird, nachdem Lo den beiden anvertraut, dass er gerne Kleider trägt und sich »innen fühlt wie ein Mädchen». Matti findet das komisch, doch es ist ihm egal, solange Lo weiter mit beiden Piraten spielt. Ravi kommt damit weniger gut klar, weil sein großer Bruder ihm irgendwas über Schwule erzählt hat. Er findet Lo jetzt eklig und die Freundschaft gerät in eine heftige Krise. Wie die drei am Ende eines gar nicht so einfachen Weges doch damit klar kommen, dass es ganz okay ist, nicht wie die andern zu sein, das erzählt die Geschichte. Schließlich zeichnen sich echte Piraten dadurch aus, dass sie zusammenhalten, wenn’s drauf ankommt.
Dieses einfühlsame Stück über Geschlechteridentität hat die niederländische Schauspielerin und Autorin Shanna Chatterjee geschrieben und im Prozess weiterentwickelt. Über die Besetzung der Jungs-Rollen mit drei Frauen bezieht es das junge Publikum auf witzige Weise in das Thema ein. In der Regie von Rob Vriens geht das Theaterhaus Ensemble gemeinsam mit Kindern Fragen nach wie: Was ist ein echter Junge? Was ein richtiges Mädchen? Und was gibt es dazwischen zu entdecken? Empfohlen ist das einstündige Stück für Kinder ab sechs Jahren und erprobt seit seiner Premiere 2016.

gt / Foto: © Katrin Schander
Termine: 18., 19., 20. April, jeweils 11 Uhr
www.theaterhaus-frankfurt.de

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